Gut gegen Sturmwind: Wie schützt sich Österreich vor Naturgefahren?

Shownotes

Ob Hagel, Sturm oder Hochwasser – Unwetter werden auch in unseren Breiten immer häufiger und heftiger. „Wie halten Sie’s denn mit der Prävention?“ Diese Gretchenfrage stellte das KFV der österreichischen Bevölkerung zum Thema Schutz vor Naturgefahren. Die Ergebnisse der Studie zeigen in Sachen Vorsorge noch sehr viel Luft nach oben. Doch der nächste Herbststurm kommt bestimmt. Sabine und Christian liefern unserem KFV-Podcast-Publikum wieder wertvolles Know-how to go – wichtige Tipps & Infos in würziger Kürze. Hören Sie rein!

Mehr Info unter www.kfv.at/podcast

Transkript anzeigen

Sabine Kaulich: Hallo Christian!

Christian Kräutler: Servus Sabine!

Sabine Kaulich: Sag Christian, September haben wir und der Herbst mit seinem stürmischen und feuchten Wetter steht vor der Tür. Du hast ja schon vor ein paar Wochen gesagt, dass ihr eure Dachziegel im Visier habt. Ist da schon was weitergegangen?

Christian Kräutler: Ja klar Sabine, unser Dach wird gerade neu eingedeckt und diesmal habe ich nicht gespart, sondern in ein hagelbeständiges Dach investiert. Beim nächsten Hagel, beim nächsten Sturm habe ich dann meine Ruhe. Weißt du, der kluge Mann baut nämlich vor. So lautet meine Devise.

Sabine Kaulich: Genau. Aber du, die kluge Frau auch.

Christian Kräutler: Ja, das ist aber eh klar.

Sabine Kaulich: Vertrauen ist gut, Vorsorge ist besser, auch im Puncto Naturgefahren. Abgedeckte Dächer, überflutete Keller, Hagelschäden am Auto. Unliebsame Erfahrungen wie diese werden immer häufiger verzeichnet. Eine Milliarde Euro pro Jahr. So teuer ist in Österreich die Spur der Verwüstung durch Unwetter. Das KFV hat die Österreicher zum Schutz vor Naturgefahren befragt. Wie halten Sie es mit der Prävention? Das Fazit? Gut, aber nicht gut genug, sind Österreichs Privathaushalte auf Extremwetter vorbereitet. Naturgefahren werden immer noch viel zu oft unterschätzt. Mehr dazu gleich. Mein Name ist Sabine Kaulich. Willkommen beim KFV-Podcast zum Thema Naturgefahren.

Christian Kräutler: Extreme Wettereignisse werden bei uns immer häufiger und wie wir alle auch merken auch immer heftiger. Die Frage ist aber, sind wir uns dieser steigenden Gefahr eigentlich bewusst oder verdrängen wir sie lieber? Die gute Nachricht ist jedenfalls, wir sind informiert. Die weniger Gute, wir Österreicherinnen und wir Österreicher, sorgen nicht ausreichend vor. Es gibt aber immer was zu tun, packen wir es also gemeinsam an. Heute besprechen wir die wichtigen Tipps und Infos zum Schutz vor Unwetter. Mein Name ist Christian Kräutler. Herzlich willkommen, bleiben Sie dran!

Catharina Ballan: Sicher ist sicher, der Vordenker*innenpodcast des KFV. Episode 7: Gut gegen Sturmwind. Wie schützt sich Österreich vor Naturgefahren?

Christian Kräutler: Also Sabine, gleich zur Gretchenfrage: Wie hältst du es eigentlich mit der Prävention?

Sabine Kaulich: Aber Christian, du kennst mich doch eh. Da bin ich recht genau.

Christian Kräutler: Ja, so soll es aber auch sein. Weißt du, genau diese Frage haben wir vor kurzem auch der österreichischen Bevölkerung gestellt. Und dabei haben wir ganz interessante Ergebnisse zum Thema Schutz vor Naturgefahren ans Tageslicht befördert, aber Sabine, wie ist es eigentlich jetzt? Ist der Schutz vor Naturgefahren in Österreich noch großteils Neuland oder kennen sich die Leute schon aus?

Sabine Kaulich: Naja, also das Wissen über Naturgefahren ist in unserem Land sehr wohl recht verbreitet. Jedoch der private Eigenschutz wird dennoch oft vernachlässigt. Die jüngsten Umfrageergebnisse des KFV zeigen dann, in Sachen Vorsorge besteht noch wesentlicher Handlungsbedarf. Also diese zögerliche Bereitschaft zur Eigenvorsorge stellt in Österreich große wie kleine Gemeinden im Fall des Ernstfalles vor immense Herausforderungen. Christian, was sagt denn unsere KFV-Umfrage dazu? Sind wir Österreicher und Österreicherinnen gut gegen Naturgefahren geschützt?

Christian Kräutler: Sabine, das habe ich mir ganz genau angeschaut. Da kann ich dir einiges zu dieser Umfrage wirklich berichten. Jede siebte befragte Person war im Vorjahr von Schäden durch Extremwetterereignisse selbst betroffen. Die Ursache waren dann meist ein Hagel, ein Sturm oder ein Starkregen. Und fast 80 Prozent der entstandenen Schäden sind im eigenen Wohnort, also dort, wo ich wohne, im Haus, sind bei der Wohnung passiert. Und Spuren der Zerstörung hat man dann an Wohngebäuden oder im Garten oder auch an Fahrzeugen, wie dem Auto, gesehen. Und weißt du, was besonders schmerzlich ist? Jede sechste betroffene Person hat Dinge dabei verloren, die unersetzlich sind. Das können zum Beispiel sein: persönliche Dokumente, das können aber auch sein: Fotoalben von den Kindern oder Erinnerungsstücke wie zum Beispiel ein Ring der Oma. Und all diese Dinge, die haben für die Person natürlich einen sehr, sehr hohen symbolischen Wert. Da hilft auch kein Geld letztendlich als Entschädigung. Laut unserer KFV-Umfrage fühlt sich jeder Zweite von uns gegenüber Naturgefahren sehr gut gewappnet. Und Sabine, du wirst es aber kaum glauben, es gibt in Österreich nicht einen Ort, wo man sich tausendprozentig sicher sein kann, dass da keine Naturgefahr auf uns lauert.

Sabine Kaulich: In unserer KFV-Umfrage haben wir uns die Rückmeldungen angeschaut, also weil du ja gesagt hast, die Österreicher glauben, dass sie recht gut gewappnet sind in der Praxis. Und wir haben da wirklich sehr viele vernünftige Rückmeldungen bekommen, also insbesondere bei jenen Maßnahmen, die eben vorsorglich durchgeführt werden, also ohne, dass jetzt noch das Unwetter anrückt. Das waren zum Beispiel Antworten, wie, dass regelmäßig die Abdichtung von Fenstern und Türen kontrolliert werden, besonders jene im Keller, dann etwa regelmäßig reinigen sehr viele die Regenabflusssysteme, also etwa die Dachrinnen werden von Moos, von Laub oder Vogelnestern oder alles, was der Wind dort hineinträgt, gereinigt. Wichtig sehen viele auch, das Entfernen morscher Äste oder sogar ganzer Bäume. Und eben in diesem Hinblick, also regelmäßiger Pflanzschnitt, das ist auch gesetzlich vorgeschrieben. Ganz wichtig bei vielen auch, besonders bei Neubauten, ist die Installation von Drainagen rund ums Haus, um sich eben gegen solche Hochwasserereignisse zu schützen. Und was ich sehr spannend gefunden habe, das war mir vorher eben noch nicht so bewusst, dass es das gibt, das ist die Installation von Hochwasserschutzsystemen. Ich weiß nicht, ob du das kennst ich habe mich da jetzt ein bisschen eingelesen, also da gibt es zum Beispiel so mobile Hochwasserschutzwände, da montiert man zwei fixe Steher, zum Beispiel links und rechts der Garagentüre, und bei einem beginnenden Unwetter werden dann ganz einfach so leichte Aluminiumbalken in diese Steher hineingeführt und wenn es jetzt nur ein starker Regen ist, dann reicht oft eine so eine Schiene und wenn man mit mehr Wasser rechnet, dann erhöht man das einfach. Das ist sehr praktisch, muss ich sagen. Es gibt aber auch fixe Schwallschutzsysteme, die schützen natürlich auch, wenn man nicht zu Hause ist und da werden einfach bei plötzlich auftretenden erhöhten Wassermassen öffnet sich da so ein Klappschott und das auch noch voll automatisch und ohne jegliche Elektrizität, also das brauchen wir einfach gar nicht. Ich persönlich finde es auch ganz, also, ich zu Hause, habe ich eine Wasserpumpe, also für den Ernstfall, denn das ist einfach Gold wert, wenn man mal ein paar Zentimeter Wasser im Keller hat, dass man die einfach leicht entfernen kann. Du Christian, was mich jetzt wirklich interessieren würde, wie geht denn die österreichische Bevölkerung mit Unwetterwarnungen um? Nehmen die Menschen solche Warnungen ernst?

Christian Kräutler: Ja zu wenig Sabine, viel zu wenig. Nur ungefähr die Hälfte haben aufgrund von akuten Warnungen wirklich auch private Schutzmaßnahmen ergriffen. Am häufigsten dann, wenn es ein Sturm, Unwetter oder Hagelwarnung gab. Aber diejenigen, die diesen Schutz auch wirklich getätigt und getroffen haben, die sind eigentlich recht glücklich damit, weil nämlich neun von zehn Befragten, also fast alle, überzeugt davon sind, dass sie durch Unwetterwarnung und getroffene Vorsorgemaßnahmen, die sie deshalb umgesetzt haben, Schäden verhindern konnten. Und das ist ja eigentlich wirklich das Wichtige.

Sabine Kaulich: Das stimmt, wobei ich stelle mir das oft ein bisschen schwer vor mit diesen spontan gesetzten Maßnahmen, weil wenn ich jetzt zum Beispiel so wie heute hier im Studio bin und ich lese jetzt auf meiner App, dass eine Unwetterwarnung bevorsteht, da bin ich ja gar nicht so schnell zu Hause, damit ich hier wirklich Vorsorge treffen kann, oder?

Christian Kräutler: Ja Sabine, im Idealfall hast du natürlich eine Wetter-App. Und die sagt dir ja bereits Stunden vor dem Unwetter schon, dass da zum Beispiel ein Sturm eben im Anlauf ist. Eine empfehlenswerte Informationsquelle für Unwetterwarnungen ist zum Beispiel der amtliche österreichische Wetterwarndienst Geosphere Austria. Da kann man sich informieren, da gibt es auch Apps, die man runterladen kann. Und wenn zum Beispiel eine Sturmwarnung via Radio, im Fernsehen, Internet oder eben in einer Unwetter-App läuft, dann sollte man ein paar einfache Maßnahmen setzen, um die Schäden zu verhindern. Das kann ich natürlich auch schon in der Früh machen, wenn ich die Warnung in der Früh höre und dann außer Haus gehe, ob das jetzt ins Studio oder in die Arbeit ist, ist dann egal, dann habe ich nämlich schon früh geschaut, dass wenn das Unwetter daheim eintrifft, dass dort alles safe ist. Was kann ich denn wirklich tun, Sabine? Es gibt da ganz ein paar einfache Dinge, die ich zum Beispiel bei jedem Gewitter wirklich mache. Zum einen ist einmal alle Fenster zu schließen. Wirklich alle. Das zweite ist die Markise, dass man die wirklich völlig einrollt. Das Auto, sofern es eine Garage gibt, auch tatsächlich in die Garage reinzufahren. Und was natürlich auch noch gemacht werden sollte, es ist einfach bewegliche Objekte, die wegfliegen können, ins Gebäude zu bringen oder festzubinden. Ein Beispiel wären da etwa Sonnenschirme, die gern zugeklappt, angebunden, hingelegt oder eben auch Blumentöpfe, die da irgendwie bei einem Sturm leicht zu Geschossen werden oder irgendwo runterfallen können.

Sabine Kaulich: Ja, du hast recht. Also diese Wetter-Apps, das sind wirklich wertvolle digitale Begleiter und die von dir genannten Maßnahmen, also ich glaube, die sind wirklich einfach umzusetzen. Leider werden in Österreich die Risiken durch Unwetter immer noch stark unterschätzt. Ja, und das zeigen auch die von Unwettern verursachten Schadenshöhen. Diese liegen seit einigen Jahren auf sehr hohem Niveau. Christian, wusstest du, dass jährlich fast eine Milliarde Euro an Schäden verzeichnet werden? Das zeigen nämlich die Zahlen des VVO, des Österreichischen Versicherungsverbandes.

Christian Kräutler: Eine Milliarde, das ist aber ganz schöner Batzen Geld. Vielleicht liegt es einfach auch daran, dass auffallend viele Österreicherinnen und Österreicher glauben, dass es ausschließlich die Aufgabe von Behörden ist, dass sie uns vor Naturgefahren schützen. Da sind nämlich immerhin nach unserer Umfrage zwei von drei Leuten, die das auch tatsächlich glauben. Das Thema Prävention soll man aber und kann man auch nicht nur delegieren. Wir haben vorher schon darüber gesprochen, Eigeninitiative und Prävention, das sind die wirksamen Mittel. Fast alle Menschen, die bei der Unwetterwarnung aktiv geworden sind, konnten auch tatsächlich Schäden verhindern dann in weiterer Folge.

Sabine Kaulich: Du sag, Christian, überrascht dich folgende Erkenntnis unserer Umfrage, dass nämlich wir Frauen, wir sind in der gezielten privaten Vorsorge wesentlich aktiver als die Männer und die Männer wiederum, die sind, wie soll ich sagen, ein wenig nachlässig unterwegs.

Christian Kräutler: Wie kommst du denn darauf?

Sabine Kaulich: Ja, Christian, das stimmt leider und das habe ich hier schwarz auf weiß, denn das Ergebnis unserer Umfrage sagt nämlich, dass beim Sicherheitsdenken scheiden sich die Geister in weibliche und männliche Ansichten. Also die Frauen sind generell weniger risikofreudig und stärker darauf bedacht, aktiv für Sicherheit zu sorgen. Ja, und die weiblichen Befragten, die sind seltener der Meinung, im Vergleich zu den Männern, dass es einfach Schicksal sei, Opfer von Naturgefahren zu werden.

Christian Kräutler: Ja, die Macht des Schicksals. Dieser darf man aber nicht tatenlos sich ergeben. Auch nicht als Mann. Aber beim Sandsäcke schlichten Sabine, da sind wir Männer dann ohnedies in der ersten Reihe. Also wenn es darauf ankommt, dann packen wir natürlich voll mit an.

Sabine Kaulich: Ja, da hast du recht, stimmt! Also die Männer im Puncto Muskelkraft sind dann wirklich im Vorteil.

Christian Kräutler: Ja, wenn der Mensch also vorausschauend denkt und handelt, dann sind Kollateralschäden durch Naturereignisse meist sogar wirklich vermeidbar. Das heißt also, eine aktive Vorsorge kann die Folge von Naturereignissen tatsächlich vermindern. Aber man braucht natürlich auch die richtige Versicherung dazu, denn ohne bestehenden Versicherungsschutz kann ein Unwetter einmal sehr, sehr teuer auch werden. Wird zum Beispiel ein Dach durch einen Sturm abgedeckt oder beschädigt, kommt für gewöhnlich die eigene Versicherung auf. Kommt Regen beim Fenster rein und führt zu Schäden am Wohnungsinhalt oder am Hausrat, dann deckt das grundsätzlich die Haushaltsversicherung. Und dann brauchen wir noch eine Versicherung für Extremwetterereignisse, weil einiges von diesen Dingen ist da ganz einfach noch nicht abgedeckt. Du Sabine, ich glaube übrigens, dass die Wenigsten den Inhalt ihrer eigenen Polizze genau kennen, den sollte man sich aber schon mal anschauen, nämlich das, welche Schäden konkret ersetzt werden. Oder wenn man es sich noch einfacher machen will, dann macht es durchaus Sinn, sich bei der Versicherung oder eben beim Versicherungsberater zu informieren oder informieren zu lassen. Voraussetzung auf jeden Fall für jeden Schadensersatz ist, dass die Versicherung im Fall des Falles unverzüglich verständigt wird, wenn da mal irgendwas passiert ist.

Sabine Kaulich: Du Christian, dann habe ich wirklich einen super Tipp für alle Einfamilienhausbesitzer, wie zum Beispiel du einer bist. Unser Kollege, der Timo Lücksmann, das ist ja unser Mann für alle Wetterphänomene, und der hat mir wirklich einen gescheiten Tipp gegeben. Also wenn man wissen will, wie hoch das Risiko eines Hochwasserschadens für das eigene Gebäude ist, so soll ich meine Wohnumgebung bei und nach Regengüssen genau beobachten. Das heißt, sammelt sich bei Starkregen an manchen Stellen Wasser, kommt es zur Bildung von Rinnsalen oder rinnt das Wasser eventuell von der Straße zum Haus, liegt die Haustüre oder der Kellerabgang im Einzugsbereich des fließenden Wassers, dann wären das eben die klassischen Einfallsorte für kleine und große Überschwemmungen. Und wie ich schon vorher erwähnt habe, gibt es dann einfach effiziente Schutzmaßnahmen in diesem Falle, das sind diese Schwallschutzsysteme oder Mauererhöhungen, also die sind das sehr praktisch.

Christian Kräutler: Ja, Sabine, ein bisschen anders schaut es natürlich aus, wenn ich eben nicht ein Eigenheim habe, sondern in der Eigentumswohnung oder in einem Mehrfamilienhaus eben drinnen wohne. Da redet man am besten mit der Hausverwaltung oder bei der nächsten Eigentümerversammlung über die hoffentlich ausreichend deckende Versicherung. Bei vielen Hausparteien können ja auch ganz schnell sehr, sehr hohe Schadenssummen entstehen. Das muss man auch immer bedenken, wenn man die Deckungshöhe sich anschaut.

Sabine Kaulich: Ja, und für all jene, die eben Mieter sind, egal ob einer Wohnung oder eines Hauses, da ist immer darauf zu achten, was eben im Mietvertrag geregelt ist. Und eine Haushaltsversicherung ist empfehlenswert und meistens sogar verpflichtend vom Eigentümer vorgeschrieben, also das gilt eben nicht nur für Wohnungen, sondern besonders auch für Häuser und mit dem Eigentümer oder der Hausverwaltung sollte auch unbedingt geklärt werden, welche Versicherungen für das Gebäude bereits abgeschlossen sind. Und besonderes Augenmerk sollte man auf die Erhaltungs- und Wartungsmaßnahmen machen. Also besonders bei Regengüssen eben die Abflussrinnen und die Abflusssysteme einfach kontrollieren und reinigen.

Christian Kräutler: Ja Sabine, ich habe da schon ein paar allgemeine Empfehlungen im Puncto Versicherung. Zum einen, alle baulichen Adaptierungen müssen der Versicherung gemeldet werden, damit nämlich der Versicherungsschutz auch dementsprechend angepasst wird und, dass im Schadenfall es keine unangenehmen Überraschungen gibt. Wichtig ist auf jeden Fall, auf einen ausreichenden Rahmen der Haftpflichtversicherung zu achten, so können von Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung oder eben dem Grundstück ausgehende Schäden auch abgegolten werden.

Catharina Ballan: Schutz vor Unwetter, richtige Vorsorge und sicheres Verhalten.

Sabine Kaulich: So, Christian, jetzt kommen wir zu unseren kompakten Sicherheitstipps für unsere Hörer und Hörerinnen. Wie können Sie sich aktiv auf Unwetter vorbereiten? Hier für Sie unsere wichtigsten Wind,- und Wettertipps.

Christian Kräutler: Ja, da gibt es auch noch etwas zum sicheren Verhalten zu sagen, was genauso wichtig ist. Was gibt es also bei Gewitter, bei Starkregen, bei Sturm zu tun? Zum Einen ganz wichtig, die Türen und die Fenster auf jeden Fall geschlossen halten. Genauso wichtig ist es Durchzug zu vermeiden, damit zuschlagende Türen oder Fenster nicht zu Bruch gehen. Im Garten oder auf der Terrasse sollten alle beweglichen Objekte tatsächlich gesichert sein. Und im Freien gilt es hauptsächlich darum, einzeln stehende Bäume zu meiden. Das Auto kann man irgendwo an einer sicheren Stelle parken, anhalten, idealerweise in die Garage bringen, jedenfalls nicht unter Bäumen stehen lassen, weil da durchaus ein Ast runterbrechen kann. So weit wie möglich gilt es bei Unwettern, Abstand zu Überlandleitungen zu halten, das sind also mindestens 150 Meter, die man da irgendwie von diesen Leitungen weg sein sollte. Und generell gilt es auch, von Metallobjekten möglichst fernzubleiben. Was viele nicht bedenken, ist, dass zum Beispiel ein Fahrrad ja auch aus Metall ist, also auch da möglichst Abstand halten.

Sabine Kaulich: Und wenn nach einem Unwetter dann doch Schäden am Eigentum auftritt, dann, ganz wichtig, müssen die Schäden am Eigentum für die Versicherungsmeldung dokumentiert werden, also noch vor den Aufräumarbeiten, Fotos von den Schäden machen, Datum und Uhrzeit festhalten und alles zeitnah der Versicherung melden. Also dann, lieber Christian, lies noch mal nach, wie das mit den fatalistischen österreichischen Männern so ist.

Christian Kräutler: Sabine das weiß ich schon, das brauch ich nicht nachlesen. Aber ich ruf jetzt einfach noch einmal den Dachdecker an. Der soll sich ja auch das Dach vom Schuppen nocheinmal anschauen, weil Sicher ist sicher. Ja, liebe Hörerinnen und Hörer, es gibt immer was zu tun. In diesem Sinne, bleiben Sie aktiv, bleiben Sie interessiert und informiert, sorgen Sie vor und freuen Sie sich mit uns auf ein Wiederhören bei der nächsten Folge unseres KFV-Podcasts Sicher ist sicher. Da geht's dann um die Sichtbarkeit.

Sabine Kaulich: Danke fürs Dabeibleiben, schöne Herbstzeit mit Sicherheit und bis zum nächsten Mal.

Catharina Ballan: Sie hörten Sabine Kaulich und Christian Kräutler, zwei erfahrene Präventionsfachleute des Kuratoriums für Verkehrssicherheit. Mehr Infos zum Thema dieser KFV-Podcast-Episode und zu vielen weiteren wichtigen Sicherheitsthemen finden Sie auf unserer Website kfv.at. Abonnieren Sie Sicher ist sicher auf Spotify, Apple und Google Podcasts sowie auf allen gängigen Podcatcherplattformen und empfehlen Sie unseren Podcast weiter. Danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal bei Sicher ist sicher, dem Vordenker*innenpodcast des KFV.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.