Gelegenheit macht Diebe
Shownotes
Der Herbst ist da – Hochsaison für Einbrüche im Schutz der frühen Dunkelheit. Es muss nicht immer die Saliera sein: Was Diebe in private Wohnräume und Keller lockt, sind meist Goldmünzen, Schmucksachen, Bargeld und Fahrräder. Und die Gelegenheit: Unversperrte Türen, gekippte Fenster und volle Briefkästen spielen Langfingern ebenso in die Hände wie griffbereites Gartenwerkzeug und leicht auffindbare Schlüssel. Wie präzise geplant die perfiden Taten krimineller Profis sind, wie skrupellos durchs Land reisende Banden vorgehen und wie man Einbrechern das Leben so schwer wie möglich macht, erklärt Patricia Rosenauer, KFV-Expertin für Einbruchschutz, im spannenden Gespräch mit Sabine und Christian.
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00:00:02: Jetzt ist es schon wieder passiert!
00:00:04: Was ist denn los, Sabine?
00:00:06: Der Tochter von Bekannten von mir haben’s schon wieder das Fahrrad geklaut!
00:00:11: Na echt ärgerlich, aber wieso schon wieder?
00:00:14: Ich weiß es nicht, du wirst es nicht glauben, schon zum dritten Mal.
00:00:17: Das gibt es ja nicht, von wo denn? Vom Bahnhof wahrscheinlich, oder?
00:00:21: Aber nein, vom Keller, vom Wohnhauskeller und die wohnen mitten in der Stadt im Dritten.
00:00:24: Das darf echt nicht wahr sein, aber eins ist ja bekannt, Gelegenheit macht Diebe und nicht nur über den Dächern von Nizza wie beim Hitchcock-Thriller, sondern auch im Keller von Wien sind offensichtlich gefinkelte Einbrecher am Werk.
00:00:38: Ja, da sagst du es, Christian. Und die Diebe, die werden wirklich immer dreister. Jetzt zieht der Herbst ins Land und mit ihm wieder vermehrt reisende Diebesbanden. Das sind organisierte Banden, die mit dem Lieferwagen vorm Haus stehen bleiben, so als werden sie jetzt Paketboten. Dabei bringen sie nichts, sondern sie holen was ab.
00:01:00: Die haben ja jetzt wieder Hochsaison. In zwei Monaten ist Weihnachten und es beginnt jetzt schon wieder viele Packerl werden verschickt, viele Botendienste sind unterwegs und was natürlich nicht zu vergessen ist, ganz wichtig in dem Zusammenhang, die Dämmerung, die bricht bereits früher herein, also noch vor einem Monat. Es ist also eine besondere Einladung für diese kriminellen Geister. Und, eines muss man sagen, sie sind schon schlau. Sie brechen unter dem Deckmantel vom vermeintlichen Botendiensten eben oder eben auch im Schutz der Dunkelheit in unsere Häuser, in die Keller, in die Schuppen oder in die Garagen ein.
00:01:36: Ja, der Pakete-Boom lockt also immer mehr Einbrecher an. Und so ein Einbruch ins private Eigenheim, das ist echt keine schöne Bescherung. In unserem heutigen Podcast werden wir das aktuelle Thema Dämmerungseinbrüche, und wie man sich vor diesen unliebsamen Besuchern schützen kann, gemeinsam mit einer Einbruchschutzexpertin näher beleuchten. Bleiben Sie dran!
00:01:58: Sicher ist sicher. Der Vordenker*innen-Podcast des KFV. Episode 20: Gelegenheit macht Diebe: Bei Einbruch der Dämmerung Einbruch ins Haus – so bleiben Langfinger mit Sicherheit draußen!
00:02:13: Über den Dächern von Nizza. Sabine, das ist schon ein sehr spannender Klassiker der Filmgeschichte. Ich hab mir vor kurzem gerade wieder mal angeschaut. Und noch dazu eben mit der bezaubernden Grace Kelly und dem genauso charmanten...
00:02:26: Gary Grant.
00:02:27: Genau.
00:02:28: Ja, ja, ja, Christian. Von Topkapi bis Mission Impossible sind Einbrüche immer wieder Themen spannender Filme. Im echten Leben ist die Sache dann aber nicht mehr so spannend, sondern vor allem belastend. Einbruchdiebstähle sind ja nicht nur mit materiellen Verlusten verbunden, sondern auch mit ganz viel emotionalem Stress.
00:02:50: Ja, das muss ja ein extrem schockierendes Erlebnis sein. Also ein schockierender Eingriff in die Privatsphäre, bei der eben eingebrochen wird. Deshalb ist es jedenfalls wesentlich besser vorzubeugen und darauf zu schauen, dass es nicht passiert, damit eben die Langfänger wirklich keine Chance haben. Ja, was wir da auf jeden Fall brauchen, sind Tipps und Informationen, weil das ist wichtig für die Prävention. Und die hören wir heute von unserem Studiogast. Im Studio ist heute die Patricia Rosenauer. Sie ist Expertin für Einbruchsprävention im KFV Fachbereich Eigentumsschutz. Herzlich willkommen, liebe Patricia.
00:03:24: Hallo, danke für die Einladung ins Studio.
00:03:28: Patricia, leider kennt jeder von uns Personen, bei denen zu Hause bereits eingebrochen wurde. Also bei meiner Schwester, damals war sie noch Studentin, war das so, sie ist eines Tages nach Hause gekommen und die ganze Wohnung war verwüstet, also alle Kästen, alle Schubladen durchwühlt, die Bücher sind am Boden gelegen, sogar die Blumentöpfe waren ausgeleert. Also eine riesengroße Sauerei. Ein Einbruch verursacht also nicht nur einen finanziellen Schaden, sondern auch ganz viel Arbeit.
00:03:55: Stimmt, aber das löst auch psychische Probleme aus. Es geht bis zur posttraumatischen Belastungsstörung.
00:04:02: Ja, ich habe auch schon gehört, dass viele in der Wohnung gar nicht mehr wohnen wollen. Also die fühlen sich einfach permanent unsicher in dieser Wohnung. Ja, gehen wir in medias res. Was versteht man eigentlich unter einem Dämmerungseinbruch? Damit ist ja im kriminalistischen Kontext nicht der Einbruch der Dämmerung gemeint, oder?
00:03:55: Genau, Dämmerungseinbrüche sind Einbruchsdiebstähle zur Zeit der Dämmerung. Mit dem Herbst werden ja die Tage wieder kürzer und die Dunkelheit setzt früher ein. Diese Jahreszeit markiert also im Beginn der sogenannten Dämmerungseinbrüche, die von November bis März Hochsaison haben. Typischerweise geschehen diese Einbrüche zwischen 16 und 21 Uhr, also genau dann, wenn viele Menschen unterwegs sind, also beispielsweise noch arbeiten oder einkaufen oder ähnliches machen und die Täter den Schutz der frühen Dämmerung nutzen können. Dämmerung und Dunkelheit bieten halt Einbrechern die perfekte Tarnung, um unbemerkt in Wohnungen und Häuser einzudringen.
00:05:00: Ja, jetzt wissen wir also ein bisschen Bescheid darüber, wann dann zu welcher Uhrzeit auch wirklich die einbrechen. Gibt es auch Tage, wo die Einbrecher Hochbetrieb haben? Kommt es zum Beispiel an Arbeitstagen oder am Wochenende zu mehr Einbrüchen? Wie ist denn das?
00:05:14: Also die Zahlen der Statistik zeigen besonders freitags und samstags ist die Einbruchsgefahr erhöht. Da gehen die Täter davon aus, dass die Bewohner nicht zu Hause sind. Vielleicht übers Wochenende unterwegs oder einfach noch fort oder sonst irgendwas machen und erst viel später heimkommen.
00:05:30: Patricia, was kann uns die Kriminalstatistik noch über die Einbruchszahlen in Österreich verraten? Gibt es da etwa eine steigende Tendenz zu verzeichnen? Du hast du da die aktuellen Zahlen und Daten parat?
00:05:44: Ja genau, ich habe die aktuellen Zahlen der Eigentumskriminalität aus der polizeilichen Kriminalstatistik vom Bundeskriminalamt mit dabei. Wir hatten 2023 rund 160.000 Fälle von Eigentumskriminalität. Allerdings muss man sagen, dass im 10-Jahres-Vergleich die Fallzahlen nach wie vor sinken. So hatten wir 2014 noch 230.000 Fälle. Wenn man jetzt nur auf den Einbruchsdiebstahl schaut. Der Einbruchsdiebstahl in Wohnräumen war im Jahr 2023, von dort sind die aktuellsten Zahlen, da wurde 7.647 Mal in Wohnhäuser und Wohnungen eingebrochen. Bei Kellerabteilen von Mehrparteienhäusern ist es im Jahr 2023 zu 10.337 Vorfällen gekommen. Die Zahl der Einbrüche in Kellerabteile übertrifft also die Zahl der Einbrüche in Wohnräume und führt uns drastisch vor Augen, dass Kellerräume Risikozonen für Einbruchsdelikte sind. Und daher müssen sie verstärkt geschützt werden.
00:06:46: Patricia, du nimmst ja das Thema Einbruchssicherheit schon seit einigen Jahren genauer unter die Lupe. Wie gehen denn Einbrechern bei ihrem kriminellen Handeln vor? Gibt es da irgendeine klassische kriminelle Erfolgsstrategie?
00:07:01: Ja, es gibt natürlich ein paar Kriterien, die Einbrechern in die Hände spielen. Besonders gefährdet sind zum Beispiel Objekte, die an Hauptverkehrsrouten liegen und von denen die Täter schnell flüchten können. Autobahnnähe ist da natürlich immer sehr gefragt, oder auch schwer einsehbare Einfamilienhäuser. Hinter der hohen Thujenhecke versteckte Objekte sind natürlich besonders einfach, weil der Nachbar nicht sieht, wenn Unbekannte im Garten unterwegs sind. Und die Täter achten natürlich auch darauf, ob Sicherheitsmaßnahmen wie Alarmanlagen vorhanden sind oder ob Anzeichen der Abwesenheit, wie zum Beispiel ein überquellender Briefkasten sichtbar ist.
00:07:42: Patricia, Ich stelle mir das gar nicht so leicht vor. Wie schauen denn eigentlich so diese Einstiegsmethoden wirklich aus? Also wie kommen denn die Täter oder auch Täterinnen in unsere Häuser oder in die Wohnungen rein?
00:07:52: Organisierte Täter kommen gut ausgerüstet, aber herumliegendes Werkzeug im Garten und in der Garage bietet für Gelegenheitseinbrecher natürlich eine willkommene Unterstützung. Daher sollte Werkzeug niemals griffbereit gelagert werden.
00:08:07: Patricia, was weiß man denn über die Tätergruppen, die derzeit in Österreich ihr Unwesen treiben.
00:08:12: Also es gibt verschiedene Tätergruppen, die jeweils unterschiedliche Vorgehensweisen haben. Die Einzeltäter sind meistens Gelegenheitstäter, die spontan handeln und weniger organisiert sind. Sie suchen nach schnellen und einfachen Gelegenheiten, um in schlecht gesicherte Objekte einzubrechen. Dann gibt es die organisierten Banden, die sind gut organisiert und oft international tätig. Die planen ihre Einbrüche gründlich und arbeiten effizient und haben oft auch spezielle Aufgaben verteilt innerhalb der Gruppe. Und die reisenden Tätergruppen sind für eine Vielzahl der Wohnungseinbrüche verantwortlich und operieren ebenfalls länderübergreifend. Sie nutzen oft die heute im Fokus stehende Dämmerungszeit, wenn eben keiner zu Hause ist. Also der Unterschied zwischen den organisierten Banden und den reisenden Tätergruppen besteht eigentlich primär im Grad der Organisiertheit. Während die Reisen der Tätergruppe einbricht, wo sich Gelegenheit bietet und innerhalb einer Region in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Beute machen möchte, spioniert halt die organisierte Tätergruppe interessante Wohngebäude vorher genauer aus und informiert sich über die Gewohnheiten der Eigentümer.
00:09:25: Ich habe jetzt schon ein bisschen ein klareres Bild von diesen Einbrechern. Wann sie kommen, wie sie kommen. Was mir noch ein bisschen fehlt, was mich interessieren würde, das wäre so, was klauen denn die am liebsten? Oder umgekehrt gefragt, muss ich mich nur dann fürchten, wenn ich einen Ferrari in der Garage habe? Oder sind das auch andere Dinge, auf die sie sich abgesehen haben?
00:09:45: Nein, das sind natürlich auch andere Dinge, aber da kommt es immer darauf an, wo eingebrochen wird. In Wohnungen und Häusern sind hauptsächlich Wertgegenstände wie Schmuck oder Bargeld oder elektronische Geräte oder auch Dokumente im Visier für die Täter, also leicht zu transportierende Dinge. In Kellerräumen sind Fahrräder das häufigste Diebesgut, gefolgt von Werkzeug und andere leicht transportierbare Dinge. Und an öffentlichen Orten oder in Geschäftsräumen werden halt oft Fahrzeuge, Werkzeuge, Maschinen gestohlen, die man leicht zu Geld machen kann. Auch teures Baumaterial, zum Beispiel Kupferkabel werden gern entwendet.
00:10:22: Sag Patricia, was lockt denn Diebe und Einbrecher an? Was kann ich jetzt im Alltag aus Nachlässigkeit übersehen und was hilft Tätern bei der Ausübung ihrer Einbrüche?
00:10:32: Es gibt natürlich ein paar klassische Fehler, die den Tätern ins Eindringen in die ausgewählten Objekte erleichtern. Zum Beispiel klassischerweise die offenstehenden Fenster und Türen. Selbst wenn man kurz weg ist, sollte man Fenster oder Terrassentüren nicht offen lassen. Das bietet Einbrechern eine Gelegenheit. Auch gekippte Fenster sind überhaupt kein Problem und sind eine geschätzte Hilfestellung für die Einbrecher. Überquellende Briefkästen natürlich. Ein voller Briefkasten signalisiert Abwesenheit der Bewohner und lockt so Einbrecher an. Leicht zugängliches Werkzeug haben wir eh schon besprochen, aber wenn im Garten ein Leiter herumliegt oder Gartenmöbel in richtiger Position stehen oder irgendwo im Gartenschuppen ein Werkzeug ist, kann man natürlich auch leichter eindringen. Und schlecht beleuchtete Grundstücke, also wenn man schwache oder nicht vorhandene Außenbeleuchtung hat und fehlende Bewegungsmelder, erleichtert man natürlich Tätern das unentdeckte Agieren.
00:11:30: Patricia, was sagst du eigentlich zu der guten Idee, dass ja doch immer wieder Leute sagen: Na, wenn ich meinen Schlüssel vergiss, dann habe ich zur Sicherheit einen Ersatzschlüssel unter der Tacken vor der Haustür oder irgendwo einfach im Umkreis von der Haustüre versteckt, weil es ist ja bequem, dann hol ich mir ihn schnell, komm halt irgendwie relativ einfach ins Haus auch wirklich wieder rein. Ich glaube, du wirst jetzt sagen, es ist nicht so eine super gescheite Idee.
00:11:56: Na, denn natürlich kennen Einbrecher diese Tricks auch und die häufigsten Verstecke. In einer von unserer Studie haben wir gesehen, dass über 9 Prozent der Befragten ein Ersatzschlüssel im Nahbereich der Tür aufbewahren. Natürlich sehr angenehm für die Täter, weil man nicht mühsam einbrechen muss, sondern dank versteckten Schlüssel gemütlich hineinspazieren kann.
00:12:17: Ganz einfach mal anders gefragt. Wie kann ich eigentlich wirklich Vorsorge treffen? Oder welche Präventionsmaßnahmen gibt es, um einen Einbruch auch tatsächlich zu verhindern? Ich möchte es den Dieben und den Einbrechern ja wirklich schwer machen, das Leben.
00:12:32: Genau, um Einbrüche zu verhindern, ist ein Mix aus technischen und organisatorischen Maßnahmen empfehlenswert. Zeitschaltuhren und Bewegungsmelder sorgen dafür, dass Innen- und Außenbeleuchtung zu unregelmäßigen Zeiten eingeschaltet werden und somit Anwesenheit simuliert wird. Zur optimierten Einbrecher-Abschreck gibt es auch TV-Simulatoren im Handel. Das sind so Geräte, die die TV-Effekte, also LED-Licht und Sound simulieren und so ausschauen, als würde im Haus ein Fernseher laufen. Alarmanlagen, hochwertige Schlösser und zusätzliche Sicherungen an Fenstern und Türen erhöhen den Widerstand, erschweren den Einstieg und schrecken damit Täter ab. Ein Einbruch, der wesentlich länger als ein paar Minuten dauert, ist für Kriminelle uninteressant. Da ist das Risiko, dass man auf frischer Tat ertappt wird, viel zu groß. Eine aufmerksame Nachbarschaft kann verdächtige Aktivitäten schnell melden und somit präventiv wirken. Und natürlich Hunde. Hunde sind eine wirksame Abschreckung. Die Vierbeiner erregen durchs Bellen Aufmerksamkeit und vertreiben auf diese Weise den Großteil der Täter.
00:13:37: My home is my castle. So machen sie Dieben das Leben schwer.
00:13:42: Patricia, ich glaube, ganz, ganz schirch wird es nämlich dann, wenn ein Einbrecher in der Nacht kommt. Und zwar dann, wenn wir alle daheim sind und schlafen. Das ist glaube ich so eine Urangst des Menschen. Man wacht eben in der Nacht auf, hört so verdächtige Geräusche. Jetzt ist aber so ein bisschen die Frage wie verhält man sich dann eigentlich wirklich richtig, wenn tatsächlich Einbrecher im Haus sind? Soll ich da jetzt wirklich der große Hero spielen? oder eine Attacke starten oder was ist denn da der richtige Weg?
00:14:08: Es ist grundsätzlich immer wichtig, dass man sich bemerkbar macht, also dass man die Einbrecher nicht erschreckt. Man sollte den Tätern die Möglichkeit zur Flucht geben und niemals versuchen, den Täter aufzuhalten. Wenn es gefahrenlos möglich ist, dann sollte man sich Fahrzeug und Fluchtrichtung und so weiter einprägen und die Polizei verständigen. Darum ist das Handy am Nachtkästchen vielleicht für die Schlafhygiene nicht unbedingt optimal, aber in solchen Fällen ist das natürlich sehr sinnvoll.
00:14:36: Da werden sich meine Kinder freuen wenn sie das hören.
00:14:39: Wie kann ich jetzt dann meine Wertgegenstände, die ich zu Hause habe, zum Beispiel den Schmuck, Bargeld oder etwa wertvolle Bilder am besten verwahren? Ist es da eigentlich sinnvoll, oft hört man das ja, dass man Fotos von diesen Objekten machen soll, um diese zu dokumentieren damit man, also falls man doch Opfer eines Einbruchs wird, zielgerichtet bei der Verlustanzeige ist.
00:15:02: Es macht natürlich immer Sinn, wenn man einen Tresor verwendet oder sich ein Bankschließfach zur Aufbewahrung von Schmuck und Goldmünzen und ähnlichen Sachen mietet. Und es macht auch Sinn, wenn man ein Inventarverzeichnis führt und sich zum Beispiel bei elektronischen Geräten die Gerätennummer notiert, um den Überblick zu bewahren.
00:15:24: My home is my castle. Damit Dieser Spruch dann auch wirklich stimmt. Welche technischen Sicherungen kann ich neben einer Alarmanlage und neben den Zeitschaltuhren noch wirklich installieren?
00:15:34: Wenn man ein Smart Home zu Hause hat, macht es natürlich Sinn, das WLAN abzusichern und ein starkes einzigartiges Passwort zu verwenden und die WPA3-Verschlüsselung zu aktivieren. Es macht auch Sinn, auf ein separates Netzwerk zu setzen, nur für die Smart Home-Geräte, um die Sicherheit nur weiter zu erhöhen. So bieten die smarten Rollläden, Dachluken oder auch die Alarmanlage keinen Angriffspunkt. Auch die Sicherheit für die Türschlösser ist sehr wichtig. Also hochwertige Türschlösser und Schließzylinder sind das A und O. Bei Smart-Schlössern sollte man stets auf aktuelle Sicherheitsstandards und regelmäßige Updates achten. Alarmanlagen sollten präzise geplant und fachgerecht eingebaut werden, um Einbrecher eben effektiv abzuschrecken. Lassen Sie sich kompetent beraten. Kellerabteile sollten verstärkt gesichert und blickdicht gestaltet werden, gerade weil die Kellereinbrüche so im Steigen sind. Und wertvolle Gegenstände sollte man nicht im Keller lagern.
00:16:32: Du hast jetzt gerade von Smart-Schlössern gesprochen. Kannst du ganz kurz erklären, was ist denn das?
00:16:38: Das sind Türschlösser, die durch Fingerabdruck oder durch Code oder ähnliches die Tür entsperren, aber nicht durch einen Schlüssel, sondern auf elektronische Art und Weise.
00:16:49: Sag Patricia, was hältst du eigentlich von so Alu-Rollläden? Also ganz Normale, die man bei Knopfdruck runter lässt. Also wenn wir zum Beispiel auf Urlaub fahren, dann lassen wir die bei allen Fenstern runter. Für mich ist das dann wirklich mein home ist mein castle. Das ist ein bisschen mehr geschützt.
00:17:08: Das hilft natürlich sehr viel, weil man nicht so leicht hineinkommt, weil man Krach macht et cetera.
00:17:18: Wir haben heute schon gehört, dass blickdichte Hecken zur Straßen hin nicht unbedingt förderlich sind, weil die Täter eben da frei werkeln können. Hast du in Bezug auf Gartengestaltung und Pflege noch Tipps für uns?
00:17:36: Das kommt natürlich auch immer auf die Lage vom Objekt drauf an. Wenn ich in einer Siedlung wohne, wo viele Häuser nebenbei sind, die theoretisch auch ein bisschen auf meinen Garten achten können, macht es keinen Sinn ganz ganz hohe Hecken aufzuziehen, weil das dann dadurch eben verhindert wird. Bin ich aber in Einzellage irgendwo am Stadtrand oder am Land, macht es natürlich Sinn, Pflanzen mit Stacheln zu verwenden, die eben das Eindringen in den Garten schwieriger machen. Und Bewegungsmelder im Garten sind immer ein sehr heißer Tipp.
00:18:10: Jetzt haben wir also wirklich schon sehr sehr viel über Einbrecher gehört und wir haben auch schon gelernt, wie man sich schützen kann. Danke dafür. Das eine oder andere, glaube ich, muss ich noch nachschärfen, auch bei mir daheim. Patricia, gibt es aber trotzdem noch irgendeinen Tipp im puncto Eigentumsschutz, der aus deiner Sicht noch wichtig wäre?
00:18:26: Ja, allerdings nicht Einbruch, sondern das Thema Trickbetrug. Man sollte nicht auf die gefinkelten Finten von Trickbetrügern hereinfallen, die unter verschiedenen Vorwänden eben Zugang zum Wohnbereich haben wollen. Wer keinen offiziell vereinbarten Termin hat, der soll draußen vor der Tür warten, bis die Sache abgeklärt ist. Man sollte niemals Unbekannte in die Wohnung lassen, auch wenn sie sagen sie sind von der Polizei. Auch hier gilt Safety First. Man sollte sich den Dienstausweis zeigen lassen und nach der Dienststelle fragen. Und wenn immer noch Zweifel bestehen, dann kann man auch dort anrufen und fragen, warum sind die eigentlich bei mir?
00:19:06: Ach ja, und noch eines. Man soll sich natürlich genau überlegen, wann man die Fotos aus dem Urlaub auf den Social-Media-Kanälen postet. Denn damit sagt man jedem, der es wissen will, dass man nicht zu Hause ist. So, das waren unsere wichtigsten Tipps und Infos zum Thema Einbruchsschutz. Liebe Patricia, vielen Dank für den Besuch und interessante Einblicke in dieses wissenswerte Thema.
00:19:32: Dankeschön, ich danke auch. Es war eine Freude bei euch, Gast zu sein.
00:19:36: Im November geht es bei uns dann um das spannende Zukunftsthema künstliche Intelligenz im Dienste der Unfallprävention. Was wird da kommen? Was gibt es schon? Lassen Sie sich überraschen, hören Sie rein.
00:19:48: Ja liebe KFV-Podcast-Fans, bleiben Sie gesund und wohlbehalten. Bleiben Sie achtsam und bleiben Sie unbeschadet. Geben Sie Langfingern ganz einfach keine Chance.
00:19:58: Alles Liebe und bis bald bei unserer nächsten Podcast-Folge von „Sicher ist sicher“.
00:20:05: Sie hörten Sabine Kaulich und Christian Kräutler, zwei erfahrene Präventionsfachleute des Kuratoriums für Verkehrssicherheit. Zu Gast im Studio war Magistra Patricia Rosenauer, Einbruchsschutzexpertin im KFV-Forschungsbereich Eigentumsschutz. Mehr Infos zum Thema dieser KFV Podcast-Episode und zu vielen weiteren wichtigen Sicherheitsthemen finden Sie auf unserer Website kfv.at. Alle KFV Podcast Folgen sind unter kfv.at/podcast abrufbar. Abonnieren Sie „Sicher ist sicher“ auf Spotify, Apple und Google Podcasts sowie auf allen gängigen Podcatcher Plattformen und empfehlen Sie unseren Podcast weiter. Danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal bei „Sicher ist sicher“, dem Vordenker*innen-Podcast des KFV.
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